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Das Trommelfell ist geplatzt oder verletzt – was tun bei einer Trommelfellperforation?

Unser Trommelfell hat mehrere, extrem wichtige Aufgaben im Ohr: So bildet die dünne Haut eine Grenze zwischen äußerem Gehörgang und dem Mittelohr. Diese Membran schützt das Mittelohr vor unerwünschten Krankheitserregern oder dem Eindringen von Wasser und anderen Flüssigkeiten. Doch das ist noch längst nicht alles. Beim Hören spielt das Trommelfell ebenfalls eine ganz entscheidende Rolle. Es überträgt akustische Schwingungen an die Gehörknöchelchen, die von dort an die Sinneszellen im Innenohr weitergeleitet werden. 

Ohne ein intaktes Trommelfell ist unser Ohr demnach ganz schön anfällig für Krankheiten und unser Gehör sehr wahrscheinlich beeinträchtigt. Das will niemand. Deshalb gilt es, ein geplatztes Trommelfell oder eine Trommelfellperforation nach Möglichkeit zu vermeiden.  

Das ist leichter gesagt, als getan. Denn Verletzungen am Trommelfell – beispielsweise ein Riss oder Loch – können durch vielerlei Ursachen entstehen. So stecken sich Kinder gerne einmal kleine Gegenstände oder Spielsachen zu tief ins Ohr. Oder ein Wattestäbchen wird bei der Reinigung unsachgemäß benutzt und beschädigt das Trommelfell. Auch ein Schlag auf das Ohr oder ein Sturz ins Wasser können eine akute Trommelfellverletzung verursachen.  

Damit Sie immer schnellstmöglich wissen, ob es sich um eine Trommelfellverletzung handelt, achten Sie besonders auf diese zwei typischen Symptome

  1. stechende Ohrenschmerzen 

  2. eine plötzliche Hörverschlechterung 

Was Sie sonst noch über mögliche Ursachen einer Trommelfellverletzung wissen müssen, was im Falle eines geplatzten Trommelfells zu tun ist und mit welchen 4 Tipps Sie eine solche Verletzung vermeiden können, lesen Sie hier. 

Das Wichtigste in Kürze:

  • Das Trommelfell schützt vor Krankheitserregern, unerwünschten Flüssigkeiten im Mittelohr und überträgt akustische Schwingungen an die Gehörknöchelchen.

  • Platzen oder reißen kann es durch zu hohen Druck, einen Schlag aufs Ohr, den unvorsichtigen Gebrauch von Wattestäbchen oder einen Sturz ins Wasser.

  • Typische Symptome eines gerissenen Trommelfells sind stechende Ohrenschmerzen und plötzliche Hörverschlechterung.

  • Suchen Sie im Zweifelsfall immer einen HNO-Arzt auf.

Druck als mögliche Ursache für einen Trommelfellriss

Eigentlich ganz selbsterklärend: Plötzliche Luftdruckänderungen machen dem Trommelfell ordentlich zu schaffen. Das ist aber normalerweise kein Problem, da die Ohrtrompete (Eustachische Röhre), ein feiner Verbindungskanal zwischen Mittelohr und Nasen-Rachen-Raum, für den Druckausgleich zwischen Mittelohr und Außenluft sorgt. Durch das regelmäßige Öffnen der Ohrtrompete wird darüber hinaus unser Hörvermögen sichergestellt.  

Jetzt gibt es nur ein Problem. Bei einer Erkältung, Mittelohrentzündung (Otitis media) oder einem Schnupfen ist die für den Druckausgleich wichtige Eustachische Röhre meist verstopft. Somit können sich Entzündungskeime, Sekret, Schleim oder Eiter im Raum hinter dem Trommelfell, der sogenannten Paukenhöhle, ansammeln. Diese Ansammlung führt dann zu einem Druckgefühl, Ohrenschmerzen, einer Hörminderung oder sogar Fieber

Einem angestrengt schauenden Mann kommt Dampf aus den Ohren.

Bei zu hohem Druck kann das Trommelfell platzen

Wenn dann die Entzündung sehr stark ist und der Druck zu hoch wird, kann es zu einem Riss im Trommelfell (Trommelfellperforation) kommen. Das  Trommelfell reißt ein und das Sekret fließt nach außen in den Gehörgang ab. Nach dieser Entlastung lassen die Ohrenschmerzen oft schlagartig nach und die Symptome verbessern sich. 

Bei einer ärztlichen Untersuchung zeigt sich dann ein winziger Trommelfellriss oder ein Defekt am Trommelfell, der meist nach kurzer Zeit von selbst wieder zuwächst. Kleine Verletzungen des Trommelfells heilen in der Regel ohne Komplikationen ab. Allerdings kann nur der HNO-Arzt mithilfe eines Ohrenmikroskops oder eines Ohrenspiegels (Otoskop) den Zustand des Trommelfells fachgerecht beurteilen. Demnach ist der Besuch eines Kinder- oder HNO-Arztes bei dem Verdacht einer Trommelfellbeschädigung äußerst wichtig. Nur so lässt sich eine Schädigung des Mittel- oder Innenohrs verhindern, die mit Hörverlust oder Schwerhörigkeit einhergehen kann.

Ohren schützen – Trommelfellverletzungen (Perforationen) mit diesen 4 Tipps vermeiden

Um das Trommelfell vor einem möglichen Riss oder Loch zu schützen, gibt es mehrere Dinge, die Sie beachten sollten. Die wichtigsten 4 Tipps haben wir hier für Sie zusammengetragen: 

  1. Achten Sie generell darauf, Ihre Ohren und die Ihrer Kinder sauber zu halten. Trocknen Sie die Ohrmuscheln nach dem Duschen oder Schwimmbadbesuch sanft mit einem Handtuch ab oder benutzen Sie einen Fön aus sicherem Abstand und auf geringer Stufe. Was Sie hingegen tunlichst vermeiden sollten, ist das Benutzen von Wattestäbchen. Durch unvorsichtiges Anwenden können Sie dabei das Trommelfell verletzten. Mehr dazu hier.

  2. Das Trommelfell ist besonders bei plötzlichen Luftdruckänderungen beansprucht. Das Paradebeispiel hierfür sind Start und Landung in einem Flugzeug. Um einem möglichen Platzen des Trommelfells vorzubeugen, sollten Sie regelmäßig den Druck in den Ohren ausgleichen. Das kann schon mit mehrmaligem kräftigem Schlucken oder dem Kauen von Kaugummis funktionieren. Falls das nicht klappen sollte, versuchen Sie bei zugehaltener Nase und geschlossenem Mund kraftvoll auszuatmen. Dadurch wird der Druck im Nasen-Rachen-Raum erhöht und die Eustachische Röhre geöffnet. Tipps dazu finden Sie in unserem Artikel zum Druckausgleich.

  3. Haben Sie ein Auge darauf, dass Ihre Kleinen keinerlei Zugriff auf winzige Spielzeugteile, Murmeln, Perlen oder spitze Gegenstände haben. Diese können sehr schnell in das Ohr gelangen und sind häufig die Ursache von Trommelfellverletzungen.  

  4. Falls Sie bei sich oder Ihren Kindern doch eine Trommelfellverletzung vermuten, suchen Sie schnellstmöglich einen HNO-Arzt auf

FAQ

Wegweiser mit verschiedenen Richtungspfeilen auf denen „Was?“. „Wann?“, „Wo“? und „Wie?“ geschrieben steht.

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